Kapitel 0 – Und stündlich grüßt mich ein „Murmeltier“ mit Namen „Ralof“

 

Komisch – eigentlich sollte ich heute auf einer sonnigen Blumenwiese kommen...
...das hier sieht aber gar nicht nach Blumen und schon gar nicht nach Sommer aus.

 

Wieso rumpelt das hier so – hat dieser Wagen etwa keine Federung??
Ein Kutscher und ein Pferd?

 

 

Oh – alle hier auf der Ladefläche sind gefesselt – einer sogar geknebelt.

 

Und das Wetter ist auch scheiße – menno ist das kalt hier.

Na gut – warte ich ab – was passiert. Ich lasse den Typen neben mir einfach labern – keine Ahnung von was er hier erzählt … „Kaiserliche“ und „Sturmmäntel“ … geht mich alles nicht an.

 

 

Oh schau an – wir kommen in ein kleines … Städtchen – oh – richtig rustikales Mittelalter!

Und wir haben Publikum – muss ja eine Sensation sein so ein Wagentross mit Leuten drauf – tzzz.

 

 

Oh – scheinbar sind wir da – der Wagen hält und alles steigt ab.
Ach und die Namen ihrer Gefangenen haben sie auch schon – ist ja wie bei einer Bestellung.

 

 

Ach und nun will er wissen wer ich bin … ich bin „niemand“ … hahaha
Komisch – der lacht gar nicht und scheint das einzutragen ohne mit der Wimper zu zucken.

 

 

Um was streiten die beiden da eigentlich?
Egal – interessiert mich nicht – die Nacht war wieder mal schrecklich – die Schmerzen in der rechten Hüfte die mich seit 10 Jahren plagen waren wieder da und niemand...

...Moment mal – was hat der Typ mit der schwarzen Kapuze gerade gemacht – den blau gekleideten Soldaten den Kopf abgeschlagen??

 

 

Was? - Jetzt soll ich?? - Und wieso bewegen sich meine Beine von selbst?

Und weil das so ein unsagbar schlechter Film ist denn ich da mir anschaue … müsste jetzt irgendwas meine eigene Hinrichtung verhindern.

Ach schau an – da kommt was geflogen – aber kein Vögelchen – sondern etwas großes schwarzes mit spitzen Zacken auf der Haut …

...ähm – echt jetzt – ein Drache?

 

Der wirkt so lebensecht – für den Trick ging wohl das ganze Budget des Films drauf – das erklärt diese miesen Schauspieler.

Aber beim Feueratem des Drachen hat man echt gespart … aber sein Gebrüll lässt echt den Boden beben?

 

 

Oki – Feueratem war gestern – heutige Drachen lassen gleich ganze Meteor-Schauer zur Erde aus dem Himmel stürzen.

Was für ein herrliches Chaos – der Film wird ja doch noch interessant – jedenfalls besser als Schmetterlinge auf einer Blumenwiese.

 

 

Keine Ahnung was die beiden da bereden – ich schaue mal die Treppe hoch …

...der Drache kann ja doch Feueratem – komisch – ist zwar heiß aber wäre das jetzt echt müsste ich ja brennen.

 

 

Ich brenne nicht – also ist das hier alles „unecht“ und mal schauen wie das mit dem Springen vom Turm ist...

...AUA – Mist …

 

 

Irgendwann im Herbst 2033 – in einem Krankenhaus in der deutschen Hauptstadt – auf der Intensivstation geht der Patientenalarm an – Herzstillstand! Nach 3 Minuten kommt eine überarbeitete und müde Krankenschwester ins Zimmer … schaut auf den Herz-Monitor … stellt fest dass das Herz wieder schlägt – nach 10 sek Stillstand.

Die Patientin im Bett atmet ruhig – die Augen kann sie aber wegen dem komplexen Head-Set des experimentellen „Full-Dive-System“ nicht überprüfen. Sie erinnert sich an die Einweisung vor einigen Wochen – das es zu Rückkopplungen aus dem System heraus kommen kann – dass also Stress den man in der Simulation erlebt zu Reaktionen im Körper führen kann.

 

Aber gleich einen Herzstillstand? - Was läuft denn überhaupt auf den System? Ach – die „Schmetterlingsjagd“ - so nennen alle – Patienten wie Personal – die Sommer-Simulation. Eigentlich etwas komplett harmloses – was die Psyche der Patienten wieder aufbauen soll – vor allem in den aktuell sehr trüben Herbsttagen. Die LED am Head-Set signalisieren aber – dass das Programm aktuell läuft...

...und dass es nicht ratsam wäre – es vor dem Ende abzuschalten. Es gibt zwar einen „Notausstieg“ – aber besser für das vegetative Nervensystem des Benutzers ist immer noch das reguläre Ende mit der schrittweisen Abschalt-Prozedur. Also alles nur ein Fehlalarm? Kommt leider immer wieder vor – nach dem mal wieder die Gelder für die dringend benötige Erneuerung der Monitor-Geräte gekürzt worden waren.

 

Auf dem Stations-Flur ertönt ein neues Alarm-Signal – die Nachtschwester die heute alleine für die Station zuständig ist – schlurft müde aus dem Zimmer ...während sich der Patient wieder auf dem Wagen sitzend wieder findet.
 

Ähm – was war gerade los? Ich wollte vom Turm auf das Nachbargebäude springen … scheinbar weiß ich gar nicht mehr wie springen mit meinen kaputten Knochen und Bändern in Beinen und Wirbelsäule geht.

Scheint dem System irgendwie egal zu sein … der Schmerz war aber echt heftig. Ich spürte richtig wie mir die Knochen in den Beinen brachen und ich mit dem Kopf auf dem Boden aufschlug und dann … Schwärze … Nichts

 

Und nun sitze ich wieder auf dem Wagen? Scheinbar fängt es wieder von vorn an.

 

 

Na gut – dann kann ich diesmal ja wenigstens zuhören was die alle um mich herum so quatschen. Wovon redet er? Himmelsrand? - Nie davon gehört.
Kaiserliche? Scheinen wohl diejenigen auf dem Pferden zu sein – die Wachmannschaft. Von was labert der Kleine da – er gehörte nicht zu den Rebellen.

 

 

Oh – so langsam dämmert es meinem alten Gehirn – die „Blauen“ nennen sich selbst „Sturmmäntel“ und gleich neben mir sitzt ihr Boss – der Typ mit dem Knebel im Mund.

 

Die kalte Luft erklärt sich wohl durch die Bemerkung von Gebirge und Grenze – wenn ich mich so umschaue und die Nadelbäume sehe und den Schnee...
...den ich ansonsten nur noch durch die Fernseh-Klotze kenne – dank Klima-Veränderung.

 

Eigentlich hasse ich Kälte – da schmerzen die kaputten Knochen noch mehr als sonst …
...komisch – aktuell spüre ich außer leichte Schmerzen in den Po-Backen durch diese „Straße“ gar nicht.

 

 

Nun – solange wir noch nicht abgestiegen sind kann ich mich ja problemlos umschauen …

...echt – Typen mit spitzen Ohren die keine Vulkanier sind … wie nannte der Typ neben mir die → Elfen.

Nun – diese Elfen scheinen aber wohl nicht die Guten zu sein – die ein Herr Frodo unbedingt sehen wolle...
...scheiße – wo kommt denn dieser Flashback mit einem mal her.

 

 

Da wären wir wieder – anhalten und absteigen...
Was macht denn der Kleine da? Der rennt weg? Ach – das also hatte ich zuvor nicht mitbekommen – tja – wer nicht schneller rennen kann als der Pfeil hinter ihm fliegt.

 

 

Jaja – wer ich bin – ich bleibe bei „Niemand“ – keine Ahnung ob da irgendwo im Hintergrund eine KI was ändern würde an dem was nun passieren wird.

Oh – ich hatte vorhin noch was nicht mitbekommen – der Typ da in der Römer-Rüstung...
...also bitte – wer kommt denn auf so einen Plot – Rüstungen vom Römischen Reich im Mittelalter – tzzz

 

 

Ach egal – der scheint aber wohl der Anführer zu sein – den sprechen sie alle mit General an. Was sagt er … der Typ mit dem Knebel (Ulfrig Strummantel) hat seinen eigenen König getötet. Himmelrand ist scheinbar eine Provinz in einem größeren Kaiserreich und wird lokal von einem König regiert – doch der ist jetzt Tod wegen dem Chef der „Blauen“.

Axo – die wollen hier gleich „kurzen Prozess“ machen und ich bin da nur ein Beifang – die „Dame“ in der „römischen“ Offiziers-Uniform will heute wohl viel Blut sehen.

 

 

Nun – ich weiß ja im Gegensatz zu den anderen hier was gleich passieren wird und richtig – der Drache hatte sich schon von Weitem mit seinem Gebrüll angekündigt.

Sehe ich das richtig – da kommt eine Art sichtbare Schallwelle aus seinem Maul – deshalb höre ich jetzt fast nix mehr und auch mein Sehvermögen ist so unscharf wie sonst ohne meine Brille.

 

 

Ja – der Mistkerl lässt wirklich „brennende“ Steine vom Himmel regnen.

 

Im Turm kommt mein Hörvermögen langsam zurück und ich bekomme gerade noch mit wie sich die beiden „Rebellen“ unterhalten. Scheinbar ist der Drache der erste denn man seit undenkbar langer Zeit gesehen hat quasi ein Wesen aus einer weit zurückliegenden Ära der Legenden.

 

 

Jetzt achte jetzt besser auf die Koordinierung meiner Bewegungen – scheinbar funktionieren meine Beine – ja mein ganzer Körper wie seit 20 Jahren nicht mehr …

...alleine dafür hat sich die blöde Kutschfahrt durch die Kälte gelohnt.

Diesmal ducke ich mich besser – wer der hässliche „Vogel“ seinen Kopf durch das Loch steckt – das Feuer verbrennt mich zwar nicht – hat mich aber wohl aber trotzdem so abgelenkt – dass ich nicht richtig gesprungen war.

 

 

Na bitte geht doch – nur leichter Schmerz in den Knien vom Aufprall bei der Landung. Die Hände sind immer noch gefesselt – die Blauen haben sich untereinander die Fesseln abgenommen … mir aber nicht.

 

 

Die Häuser sind hier alle aus Holz gebaut mit Strohdächern – das brennt jetzt überall. Der Drache braucht die gar nicht selbst in Brand zu setzen – dass machen schon seine Meteore.

 

 

Oh Mist – jetzt ist der vor mir gelandet – der ist sprichwörtlich „hässlich wie die Nacht“ - und scheinbar bin ich feuerfest …

..aber NICHT BISSFEST – SCHEISSE – AUTSCH … wieder alles Schwarz.

 

 

Die Nachtschwester kommt gerade aus dem Zimmer in das sie vor 30 min wegen einem Patienten-Alarm verschwunden war … schaut nur kurz auf und murmelt „..nicht schon wieder...“ … gähnt und geht ohne Eile nebenbei den Alarm deaktivierend zum Patienten mit dem Head-Set.

 

Die Monitore zeigen aktuell Werte wie Herzfrequenz, Blutdruck und Sauerstoff-Sättigung an – alles im normalen Bereich – also normal für die Menschen die hier auf der Intensiv-Station liegen. Ihr Blick in die Protokoll-Datei zeigt einen Stillstand vom Herzen an – wieder 10 sek – danach sofort wieder normal.
 

Auch keine Anzeichen von „Herumwälzen“ oder „Zappeln“ im Bett ... und denkt sich → geht ja nicht – das Deep-Dive-System begrenzt massiv die Motorik der Gliedmaßen und des Körpers.

 

Die Nacht hat noch viele Stunden und wahrscheinlich wird wohl noch ein paar mal so ein Alarm kommen. Sie beschließt diese für die restliche Nacht zu ignorieren – wer weiss was die anderen 29 Patienten auf beiden Stationen noch „veranstalten“.

 

„Und täglich grüßt das Murmeltier“ … schwach erinnere ich mich vor vielen Jahren mal eine Geschichte über jemanden in einer Zeitschleife gesehen oder gehört zu haben. Ein Murmeltier hat dabei … ach egal – hier geht es nicht um ein Murmeltier – sondern um einen Drachen der Feuer spuckt – was mir nicht schadet – aber der auch Zubeißen kann und das ist definitiv tödlich … und tut auch verdammt weh.

 

Also wieder von vorne … „hoch auf dem gelben Wagen“ …  ähm – also mein Kopf scheint echt was abbekommen zu haben – ich erinnere mich an echt komische Dinge.

 

Fahrt zur Hinrichtung die dritte … Zeit für Beobachtungen.
Höre ich das richtig – nicht alle Bewohner des Ortes „Helgen“ sympathisieren mit dem Kaiserreich – offensichtlich ist die Bevölkerung tief gespalten … das geht dann wohl deutlich tiefer als nur der Tod ihres „Königs“.

 

 

Nun achte ich auch auf den Namen des Nords – der neben mir auf dem Wagen saß … als „Ralof von Flusswald“ ruft ihn der Protokollführer der Hinrichtung auf.

 

Nach der Landung auf dem Turm unmittelbar bei meiner Hinrichtung hat er nicht mal 1 Minute gebraucht um den ganzen Ort in ein Chaos aus brennenden und zerstörten Häusern zu verwandeln – und die Waffen wie abgeschossene Pfeile haben offensichtlich keinerlei Wirkung.

 

Auch die Magier (?) die Feuerbälle nach ihm schleudern (?) … scheinen komplett erfolglos zu sein.

 

 

Die Wendigkeit dieses Drachen würden jeden Hubschrauber-Piloten vor Staunen den Unterkiefer weg sacken lassen ...aber das fällt auch anderen auf die ihn beobachten. Alleine das er überhaupt bei seiner Größe fliegen kann und dann noch die blitzschnellen Manöver … mit Natur und Muskelkraft – also Biologie und Physik ist das nicht erklärbar.

 

Also Mut haben diese Soldaten – die zucken nicht mal mit der Wimper wenn sie mit dem gespannten Bogen auf das schwarze Monster zielen – das kaum 3 Meter von ihnen entfernten ist – wohl wissend dass sie gleich in Flammen aufgehen ... denn anderes als ich – verbrennen diese wirklich durch den Flammenstoss aus seinem Maul.

 

 

Geschafft – dieser Turm sieht deutlich stabiler als der andere aus und ich habe mich dem Typen angeschlossen der mich auf dem Wagen als erster angesprochen hatte.

 

 

Zum Glück schneidet Ralof mir endlich diese Fesseln durch – ein Glück das ich es bis hierhin überhaupt geschafft habe.

 

 

Was will er von mir – seinen toten Kameraden „plündern“. In Ordnung – dieser „Gunjar“ scheint seine Ausrüstung ja nicht mehr zu brauchen – aber ich zeihe doch einem Toten seine Rüstung nicht aus … der Typ ist schwer und kaum zu bewegen. Ich denke wenn ich mir die Axt nehme – reicht das auch.

 

 

Der Blick von dem Nord ist ziemlich skeptisch ob es von meiner Seite eine gute Entscheidung war – ohne Schutz mit ihm weiter diese „Festung“ zu durchsuchen.

Da wo er aber hin will – nun es ist verschlossen und ohne Schlüssel...

...aber da kommt wer … die „Kaiserlichen“ - na gut – ich habe da noch eine Rechnung mit jemand offen.

 

 

Mist – keine gute Idee – eventuelle hätte der Panzer von dem toten Sturmmantel … AUA … „warum muss ich gerade an eine Fahrradkette denken“

 

 

und wieder 10 sek Herzstillstand – das VR-System rebootet sich...

 

...und da bin ich wieder – auf der Sitzbank dieses klapprigen Wagens – wieder einmal.
Meine Lernkurve ist nicht wirklich gut – ich plädiere sogar für sehr schlecht.
Und keine Ahnung wie ich hier heraus komme – offensichtlich muss ich irgendwie eine Flucht vor einem bösartigen und scheinbar unbesiegbaren Drachen schaffen und mich wohl durch ein Keller-Labyrinth voller Feinde mit für mich tatsächlich tödlichen Waffen kämpfen.

 

Nun – inzwischen habe ich ja ein wenig Übung diesem Drachen und seinem schnappenden tödlichen Kiefern auszuweichen und …

...diesmal nehme ich mir die Zeit die Schuppenrüstung des toten Sturmmantel-Kriegers anzulegen. Zum Glück für mich scheint Ralof von selbst zu begreifen dass ich Hilfe beim Ausziehen seines Kameraden und beim anschließenden Anlegen der Rüstung benötige.

 

Und ja – es ist diese Offizierin – die am Richtblock mich gleich mit eingereiht hatte – obwohl es ja deutlich sichtbar war – dass ich NICHT zu den Rebellen gehöre …
...egal – auch wenn ich nicht wirklich weiß wie man ein Schwert benutzt – mit einer Axt kann ich jedoch umgehen – ich stelle mir einfach vor das ich Holz hacke – was ich in meiner Jugend oft genug gemacht habe.

 

 

Nun als Ablenkung haben meine nicht existierenden Kampfkünste wohl ausgereicht – „Ralof“ konnte beide so „Kaiserlichen“ von hinten erwischen

Wie erwartet hatte die Offizierin den Schlüssel für den unteren Teil der Festung bei sich … ihr Schwert nehme ich mit – auch wenn ich nicht wirklich einen Plan habe wie ich damit umgehen soll.

 

 

Dieser Drache ist unglaublich – er erschüttert die oberirdischen Gebäudeteile derart schwer – dass die Konstruktionen der Gewölbegänge im Untergrund zusammen brechen.

 

 

Diesmal besteht keine Möglichkeit für eine Umgehung der Gegner … ist das jetzt Mut der Verzweiflung oder ist da tief in mir drin etwas was mit Waffen umzugehen weiß...

 

 

...irgendwie schaffte ich es einem der beiden Gegner das Schwert so heftig in den Rücken zu rammen das die Spitze wieder vorn heraus kommt.

(tief in meinem Kopf sagt eine leise Stimme „...Deine Waffe ist tödlich – gut gemacht...“ und bitte wer ist „Doug Marcaida“?)

 

 

Darüber das ich gerade meinen ersten „Menschen“ (?) getötet habe … Ralof sieht mein Gesicht und weiß sofort was mit mir los ist … und hat auch genau das richtige „Gegenmittel“ – er schickt mich auf die Suche nach kleinen Trinkflaschen – in denen Mittel zu besseren Wundheilung sind.

Die gründliche Suche danach zwingt mir einen Fokus auf – so dass ich Abstand von dem bekomme was ich gerade getan hatte.

 

 

Wir dringen tiefer in dieser Keller-Labyrinth vor und entdecken eine Folterkammer in der ein Kampf zwischen den Folterknechten und eine Gruppe Rebellen tobt – die es vor uns bis hier hin geschafft hatten.

 

 

Wieder wie in einer Art Trance – es gelingt mir ohne das ich weiß wie – auch dem zweiten Soldaten ein Schwert von hinten in den Rücken zu rammen und ihn so zu töten.

 

 

Auch jetzt schickt mich mein Begleiter sofort auf eine Suche nach … Dietrichen um die Zellentüren aufzubrechen.

In dem Rucksack finde ich das gesuchte … und komisch – warum kommen mir jetzt meine vor mehr als 50 Jahren begangenen Jugendsünden ins Gedächtnis … ja – sicherlich – ich habe auch schon damals Schlösser „diskret“ geöffnet.

 

Mein „Ich“ auf der Intensiv-Station hat schon seit mehr als 10 Jahren so steife Finger – damit kann ich nicht mal einen Schreibstift halten … und hier ist die Feinmotorik wieder voll da … ich könnte vor Glück Heulen
(wo bin ich hier eigentlich – eine VR-Simulation von was auch immer kann dies doch nicht sein?)

 

 

Der Tote in der 2. Zelle ist offenbar ein „Magier“ (?).
Nachdenken – Magie scheint es ja zu geben – da waren vorhin einige „anders“ gekleidete Soldaten – die haben … richtig aus ihren Händen Feuerbälle auf den Drachen geschlossen.
Nun – das hat den zwar nicht interessiert – aber hier in dieser seltsamen Welt scheint es ein Konzept namens „Magie“ zu geben.

 

 

Mal schauen – dieses Buch da … oh – seltsam – man schlägt es auf – liest kurz – dann macht es „peng“ im Kopf und das Buch ist weg...
...aber im Kopf „kreiselt“ so eine Ahnung davon wie ich jetzt … Elekroschocks … aus meine Händen senden kann.

 

Keine Ahnung wie das letztlich geht – damit kann ich mich auch später – sofern es das geben wird – beschäftigen.
Jetzt scheint mir erst einmal ein einfaches Schild wesentlich praktischer zu sein.

 

 

Noch mehr Zellen – na gut – der Nord drängelt nicht all zu sehr – da kann ich gleich mal an den Schlössern üben...
...und schau an – so gar ein kleinen Sack mit Goldmünzen ist zu finden.

 

 

Immer tiefer führen Gänge und Treppen … schließlich kommen wir in eine Kaverne in der sich Soldaten der „Kaiserlichen“ verschanzt haben.

Und diese nutzen ihre Bögen um uns auf Abstand zu halten … mal schauen ob ich da mit Magie dagegenhalten kann.

Oh unheilige Scheiße – das waren keine Blitze aus meinen Händen sondern Flammen und die haben das Öl auf dem Boden entzündet.

 

 

Ich halte fest: Ich bin zwar gegen die Flammen von dem Drachen „immun“ aber nicht gegen gewöhnliches Feuer.
Und es tötet mich recht schnell – aber nicht weniger schmerzhaft.

 

 

Warum denke ich gerade an einen sprechendes Brot was laut vor sich hinflucht „...Mist – meine Arme sind zu kurz...“?

 

Ja klar – Herzstillstand – wieder 10 sek und alles beginnt von neuem.

 

Wieder auf dem Wagen sitzen hatte ich genügend Zeit mir die Erlebnisse in den Kellergewölben durch den Kopf gehen zu lassen.
Irgendetwas in mir versetzt mich in die Lage mit Waffen umgehen zu können. Bisher hatte ich maximal eine Holz- oder Gummi-Replikt eines Schwertes in der Hand und keine eigenen echten Erfahrungen wie man so eine Waffe benutzt.
(vom reinen Zuschauen eines Kampfes in einem Film lernt man es definitiv nicht – außer die Posen)

 

Dieses „etwas“ in mir hat dafür gesorgt – dass ich 2 Gegner töten konnte und zwar mit einem Schwert. Also heißt es wohl im Kampf rein gar nichts zu denken – oder höchstens daran den fixierten Feind zu töten – dann passiert das auch … irgendwie – gruselig – aber es hält mich am Leben.

 

Aber noch krasser ist es wohl mit der Magie – zwar kann ich die auch „irgendwie“ in Gang setzen – aber ich sollte bei aller Begeisterung darauf achten – mich nicht selbst zu grillen.

 

Wieder in der großen Kaverne wirkte ich erst das Feuer als ich von den Öllachen weit genug entfernt war.

 

Ich nahm mir einen der Bögen und einen Köcher mit Pfeilen – den ich mit weiteren von den anderen Soldaten auffüllte.

Man – was haben sich diese „Architekten“ hier unten alles einfallen lassen – eine unterirdische Zugbrücke.

 

 

Kaum hatten die wir passiert – krachte ein Teil des Ganges ein und versperrte uns den Rückweg.
Offensichtlich hatte der Drache oben immer noch nicht genügend zerstört … irgendetwas muss ihn derart in Wut versetzt haben – dass er eine ganze Stadt bis in die tiefsten Fundamente zertrümmern will.

 

 

Mein Gedanke es nun endlich überstanden zu haben … war verfrüht … aber müssen es ausgerechnet SPINNEN sein … und dazu noch so GROSSE??

 

Welcher beschissener Gott der Evolution denkt sich solche Riesen-Monster aus – vor allem in dieser Kälte hier.

 

 

Ja – klar – Gesetze der Biologie haben in einer magischen Welt keine Bedeutung … und die Physik glänzt mit kompletter Abwesenheit.

Tod durch Riesenspinnen … nur durch was … das Gift oder „lediglich“ von ihnen tot gebissen?

 

 

Egal – es verursachte den 5. Herzstillstand und ich fand mich auf dem Wagen wieder … „stündlich grüßt dich Ralof“!

 

Der 3. Gang durch die Katakomben – mittlerweile weiß ich wie ich den „inneren Schwertmeister“ in mir die Kontrolle überlasse und so komme ich diesmal recht zügig bis vor die Höhle der Spinnen.

 

Nun gut – ich habe ja noch den Bogen und auch wenn meine eigenen Schießübungen nun gut 20 Jahren zurück liegen – so ungeschickt hatte ich mich damals gar nicht angestellt.

 

 

Ich konnte die Spinnen alle aus der Deckung heraus erledigen.

Ralof hinter mir staunte nicht schlecht und es veranlassten ihn zur Bemerkung „...einfach zu viele Augen für mich...“

 

 

Leider hatte mich dieser Erfolg komplett übermütig gemacht und den Bären in der nächsten Höhle habe ich so etwas von unterschätzt … also die Schärfe seiner Krallen und die Geschwindigkeit mit der er sich bewegen konnte.

 

Diesmal ganz klar – Tod durch eigene Dummheit – und somit 6. Herzstillstand.

 

Wieder auf dem Wagen sitzend sah ich Ralof an und da ging mir sein Spruch „Schleichen wird heute über bewertet“ durch den Kopf … ja – sicherlich wären wir beide schleichend an dem schlafenden Bären vorbei gekommen – aber ich … war einfach nur dumm – weil ich glaubte ihn mit einem Bogenschuss erledigen zu können.

 

Aber da war noch ein anderer Gedanke im Kopf – ein leichtes Kichern mit einem Bild – das einen Hamster in seinem Laufrad zeigte.
Und so kam ich mir letztlich auch vor – etwas treibt mich vor sich her – und damit ist weder der Drache noch die feindlichen Soldaten oder die sonstigen Monster gemeint … irgendetwas spielt mit mir ein Spiel – dessen Regeln ich nicht kenne.

Da ist sie wieder – die Frustration eines ganzen Lebens über 7 Jahrzehnte – in dem immer die anderen die Spielregeln machten und dann beleben sie einen hier in dieser „Simulation“ ständig als Mann wieder … es reicht – ich habe darauf keinen Bock mehr!

 

Nun – ich kam gar nicht bis in den Festungsturm – ich wollte das auch gar nicht. Dass die Feuerbälle der Kampfmagier mich statt den Drachen trafen – nun das war kein Zufall … und der ausgestreckte Mittelfinger auch nicht.

Und so starb ich zum 7. mal dort in dieser Welt … und dieser Tod verursachte meinen 7. Herzstillstand und überforderte meinen durch viele Jahre Krankheiten geschwächten Körper.

 

Als am Morgen die Ablösung der Nachtschicht die Patienten der Station übernahm – war Patient „X“ (also ich) bereits seit 1 Stunde nicht nur „klinisch“ sondern auch „medizinisch“ tot – von einer Wiederbelebung sah man gleich ab.

 

Als man das Headset vom „Full-Dive-System“ entfernte sah man meine offenen Augen und einen irgendwie empörten Gesichtsausdruck.

Natürlich wurde innerhalb von weniger als 1 Stunde das Head-Set untersucht – schließlich war ein Patient während einer Simulation-Session verstorben...
...aber warum jemand bei einer „sommerlichen Blumenwiese“ sieben mal einen Herzstillstand erleiden sollte – blieb nicht erklärbar.

 

Aber das Krankenhaus wollte den für sie lukrativen Auftrag für die Erprobung dieser experimentellen Technik nicht verlieren … nun es war vor allem für den Klinik-Direktor und den Chef der Intensiv-Station privat sehr lukrativ.
 

Also verschwanden aus den Datenprotokollen der siebenmalige Herzstillstand und es wurde als Todesursache „Altersschwäche“ usw. angegeben.

Aber all das was da im Krankenhaus in dieser Nacht passierte – habe ich erst sehr viel später erfahren.
 

Ich war sieben mal in dieser „Simulation“ gestorben und letztlich auch in „meiner“ Realität.

 

War dies nun das Ende für mich – denn an so etwas wie ein Leben nach dem Tod hatte ich Zeit meines Lebens nicht geglaubt.

 

Merkwürdig – mich umgibt Dunkelheit und Stille – auch rieche und fühle ich nichts – aber trotzdem nehme ich die Präsenz dreier „Personen“ war und kann einen Teil ihrer Unterhaltung verstehen … die sich wohl um mich selbst dreht.

1. weibliche Stimme: Ich glaube dieser Mittelfinger wohl ein eindeutiges Statment war...
2. weibliche Stimme: ...und nun können wir die Zeit mit ihm nicht mehr zurück drehen.
3. weibliche Stimme: Wir sind das ganze offensichtlich auch komplett falsch angegangen.

 

1. Stimme: Nun – die Auswahl an möglichen Kandidaten war nicht sehr groß...
2. Stimme: ...ja – wie auch – das System welches sie „Deep-Dive-VR“ nennen ist noch im Experimental-Stadium.
3. Stimme: Vor allem erproben sie es an alten Menschen – die faktisch schon tot oder schwer krank sind.

 

1. Stimme: Es war wohl nicht sehr intelligent von uns einem sterbenden Menschen mit dem Tod zu bedrohen...
2. Stimme: ...denn irgendwann verliert der seinen Schrecken...
3. Stimme: ...vor allem wenn man sich diesen nach einem langen Leiden als eine Art Erlösung herbei wünscht.

 

1. Stimme: Zurückschicken können wir seine „Seele“ nicht mehr – der Körper dort ist gestorben.
2. Stimme: Brauchen wir wohl auch nicht – insgesamt hat sich unser Kandidat für das was wir ihm in seiner Situation abverlangt haben – noch recht gut geschlagen.
3. Stimme: Ja – und wegen der Dinge weshalb wir ihn überhaupt ausgewählt haben – die kamen ja noch gar nicht zum tragen.

 

1. Stimme: Das heißt dann also „Plan B“?
2. Stimme: Tja – wie gut das ich diesen schon vorbereitet habe – auch wenn er viele Risiken birgt scheint der doch unsere beste Option zu sein.
3. Stimme: Bei allen Details die wir noch besprechen müssen – war Euch eigentlich nichts an diesem fast letzten Gedanke komisch vorgekommen?

 

1. Stimme: Was? Lass mal hören … oh Du meinst das wir uns da völlig vergriffen haben?
2. Stimme: Jetzt ergeben bestimmte Informationen in dem was sie als „Krankenakte“ bezeichnen einen Sinn.
3. Das könnte vielleicht der entscheidende Motivationsschub sein – quasi eine echte 2. Chance für SIE.

 

Eine 4. Stimme aus der Ferne – eindeutig männlich: Schatz – bist Du bald fertig?
3. Stimme: Dauert nicht mehr lange … und ach ja – danke für den Tipp mit der besonderen Begleiterin.
Die männliche 4. Stimme: Oh gut – wenn das so ist – ich beschäftige mich noch ein bisschen mit „etwas“ anderem.

 

1. Stimme: Nun – wir haben hier ja nicht nur eine Seele die wir unterbringen müssen.
2. Also sollten wir es wirklich langsam angehen lassen für unsere wiedergeborene Kandidatin.
3. Auch wenn das wohl einen ziemlich umfänglichen und komplexen Drachenbruch bedeutet.

 

1. Stimme: Oh – ES hat die ganze Zeit zugehört?
2. Stimme: Macht nicht – diese Erinnerungen werden sowieso wie fast alle an ihr altes Leben zunächst gesperrt.
3. Stimme: Also wird sie sich an Helgen, den Drachen und auch an unseren Hexenzirkel nicht erinnern.

 

Und so schwand auch diese Wahrnehmung langsam dahin … und auch meine eigenen Gedanken verblassten.

 

 

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